Ausstellung

25. Juni – 21. Juli 2012, Festivalzentrum Krakauebene

Ausstellung

Foto: Wolfgang Thaler

Eröffnung

24. Juni 2012, 15.00 Uhr
15.30 Uhr: „Twelve O’Clock in London: Austria/Autriche“, Performance von Nin Brudermann
anschließend: Wetter Reportage. Eine Kompilation aus Wetterliedern, eingespielt von Irina Koerdt

mit

Laura Bruce, Nin Brudermann, Peter Fend, Christoph Keller, Florian Hüttner & Ralf Weißleder, Ralo Mayer, Eva Meyer-Keller & Sybille Müller, Josh Müller, Nils Norman, Andrea Polli, Klaus Schafler, Weather Permitting

Inhalt

Die Ausstellung Kühllabor beschäftigt sich im Kontext von Kunst und Wissenschaft mit großmaßstäblichen Eingriffen in das globale Klimasystem zur Eindämmung des Klimawandels, sowie mit der Manipulation von lokalen, regionalen Wetterbedingungen.

Gezielte Eingriffe in lokale Wettersituationen versuchen unter anderem landwirtschaftliche Ausfälle durch Einsatz von Hagelabwehr-Raketen zu minimieren, künstlichen Regen durch Wolkenimpfen zu erzeugen, Schönwetter für politische Repräsentation bei Militärparaden oder Eröffnungen großer Sportveranstaltungen herzustellen – bis hin zu kriegerischem Einsatz der Wettermanipulation. So hieß es in Zeiten des Kalten Kriegs „Wer das Wetter kontrolliert, kontrolliert die Welt." Die eher global, auf das Klimasystem bezogenen Geo-Engineering-Technologien, an künstlerische Projekte sowie Science-Fiction erinnernd, zielen auf Bekämpfung des Klimawandels durch globales Abkühlen des Planeten mittels CO2-Reduktion in der Atmosphäre. Ansätze dazu sind beispielsweise weiträumiges Aufstellen synthetisch anmutender Bäume, die ein Vielfaches an CO2 im Vergleich zu einem natürlichen Baum absorbieren könnten, oder die Reduktion der Sonneneinstrahlung auf die Erde via Erzeugung weißerer, reflektierender Wolken oder weiß gefärbter Hausdächer und Straßen. Auswirkungen und Nebeneffekte dieser Experimente und Feldversuche auf den Natur- und Kulturraum sind nicht vorhersehbar und werfen ethische und geopolitische Fragen auf.

Die interdisziplinäre Ausstellung Kühllabor ist ein öffentlich zugängliches Labor, welches das Spannungsfeld zwischen lokalem Mikroklima, regionalem Wetter und dem Phänomen des globalen Klimawandels – und deren mögliche Manipulationen – untersucht. Die Bandbreite der Arbeiten liegt in der sehr konkreten Auseinandersetzung mit Wetter- und Klimaphänomenen in unterschiedlichen Weltgegenden bis zu poetisch losgelösten Beschäftigungen mit der Natur und deren Gestaltung sowie ihrer Veränderbarkeit.
Die Ambivalenz der Thematik wird in einem museal wie fiktional angelegten Prolog als thematischer Einstieg in die Ausstellung aufgefächert. Historisches, Poetisches und Experimentelles werden hier informativ wie kontrovers in Beziehung gesetzt und sollen einen atmosphärischen Zusammenhang zwischen Kunst, Wissenschaft, Natur, Popkultur, Technologie und Politik herstellen.